Handelsfürsten - Herren der Meere |
Auf einen Blick: Verlag : Pegasus Spiele Autor : Reiner Knizia Grafik : Sascha Rost Spielanzahl : 2-4 Spieler Alter : ab 12 Jahren Dauer : ca. 30 min Erscheinungsjahr : 2007 Art: Taktikspiel Auszeichnungen: A la carte 2008 (Platz 7) Best Japanese Boardgame 2008 (Platz 5) ZUR HAUPTSEITE |
Das Spielmaterial 60 Warenkarten - 20 Sonderkarten - 30 Warensteine - 60 Goldmünzen - 1 Spielanleitung |
Vor dem
Spiel erhält jeder Spieler 2 Schiffskarten und legt diese
offen vor sich ab. Die restlichen Sonderkarten werden nach Typen
(Schiffe, Handelsabkommen, Hafenarbeiter, Kontore) getrennt und
bereitgelegt. Die Warenkarten werden gemischt und bilden einen
verdeckten Nachziehstapel, von dem sich nun jeder Spieler drei Karten
nehmen darf. Außerdem werden 6 Warenkarten offen in die Mitte der
Spielfläche gelegt. Startspieler wird der Spieler, der zuletzt auf
einem Schiff gewesen ist.
Gespielt wird in
Spielerzügen, wobei der Startspieler beginnt und dann immer
der
nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe ist. Ein Spielerzug
besteht immer genau aus zwei Phasen, in denen der Spieler zwischen
verschiedenen Aktionen auswählen kann.
In der ersten Phase
kann der Spieler sich entscheiden, ob er einen der Warensteine auf
einem seiner Schiffe gegen einen Warenstein aus dem allgemeinen Vorrat
austauschen will oder ob er eine der Sonderkarten (Kontor 8 Gold,
Schiff 10 Gold, Handelsabkommen 11 Gold, Hafenarbeiter 12 Gold) aus dem
Vorrat kaufen will. Die Sonderkarten legt der Spieler vor sich ab. Ein
Spieler kann auch mehrere Sonderkarten der gleichen Art besitzen, deren
Effekte sich dann dementsprechend vervielfachen. Außerdem kann
ein Spieler in dieser Phase auch Passen und somit gar nichts tun.
In der zweiten
Phase kann ein Spieler entweder die beiden obersten Warenkarten
vom
Stapel auf seine Hand nehmen oder er spielt beliebig viele Karten einer
Sorte aus und legt sie auf die offenen Karten in der Tischmitte.
Dadurch löst er dann auch automatisch eine Wertung aus: Jeder
Spieler erhält für jeden Warenstein auf einem seiner Schiffe
nun so viele Taler, wie dies der Anzahl der offen liegenden Karten -
dabei zählen maximal die 6 oben liegenden Karten - in der
jeweiligen Farbe entspricht.
Das Spiel
endet, sobald der Stapel mit den Warenkarten durchgespielt
wurde. Jeder Spieler zählt nun sein Geld. Der Spieler mit dem
höchsten Gesamtergebnis hat das Spiel gewonnen und ist nun der
einzig wahre "Handelsfürst".
Weitere Infos: - Die Homepage von Pegasus |
Troudi
vergibt 8 von 10 Punkten: Wir haben es als
Rezensionsexemplar zugeschickt gekriegt und waren etwas
überrascht, denn bisher war uns über dieses Spiel eigentlich
nichts bekannt. Und das ist sehr schade. Denn tatsächlich ist
Knizia mit "Handelsfürsten" ein kleine Kabinettsstück
gelungen: Die Regeln könnten eigentlich einfacher kaum noch sein
und trotzdem hat das Spiel dann einen ziemlichen Tiefgang, der es
hochinteressant macht: Grundsätzlich gilt es, den richtigen, soll
heißen den optimalen, Zeitpunkt für eine Wertung der eigenen
Warensteine abzupassen. Dazu sollten - optimalerweise - gleich mehrere
Voraussetzungen erfüllt sein: Erstens sollte man möglichst
viele Warenkarten ausspielen können. Zweitens sollte man in dieser
Farbe möglichst mehrere Warensteine besitzen und drittens sollten
die anderen Spieler möglichst gar keinen Warenstein dieser Farbe
besitzen. Natürlich lassen sich diese Bedingungen nicht immer alle
so optimal erfüllen, wodurch dann der Spielreiz zu Stande kommt:
Man kann darauf spekulieren, was nun als nächste Farbe gewertet
werden könnte und man kann sich so bei den Wertungen anderer
Spieler mit einklinken, wenn man deren Taktik beobachtet. Wertet man
und hat nicht als einziger Spieler die Warensteine der gewerteten
Sorte, dann sollte man so werten, dass nicht der führende Spieler
auch Taler mitbekommt etc.. Dementsprechend entwickelt das Spiel eine
hohe Dynamik und der Spielverlauf ist spannend. Auch die Sonderkarten
können die eigene Strategie sinnvoll ergänzen, wenn man diese
zum richtigen Zeitpunkt im Spiel erwirbt: Erfahrungsgemäß
machte in unseren Testrunden bspw. der Kauf eines Handelsabkommens (+2
Taler für jede Wertung, an der man teilnimmt) nur relativ
früh im Spiel Sinn, weil man dann die Investition auch wieder
herausbekommt. Ähnliche Überlegungen gelten auch für die
anderen Sonderkarten im Spiel, wobei besonders auch der "Hafenarbeiter"
sinnvoll ist, da man hier in der zweiten Phase immer eine Karte ziehen
kann und so seine Wertungschancen deutlich erhöht. Kurzum: Wir
waren mal wieder von einem Knizia fasziniert, der es auch wieder in
sich hat. Durch die einfache Regel und die relativ kurze Spieldauer
eignet sich "Handelsfürsten" für alle Spielergruppen und
Spielertypen. Der sehr angemessene Durchschnittsladenpreis von ca. 11
Euro macht "Handelsfürsten" zu einem echten Leckerbissen.
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