Pueblo

Auf einen Blick:
Verlag : Ravensburger
Autor : Michael Kiesling / Wolfgang Kramer
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 45 bis 60 min
Erscheinungsjahr : 2002

Spielart: Aufbauspiel

Auszeichnungen:
Deutscher Spielepreis 2002 (Platz 8)
Spiel der Spiele 2002
NL Spielepreis 2002 Nominierungsliste
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2003

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Pueblo von Ravensburger

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 1 Zähltafel - 27 farbige Bausteine - 16 neutrale Bausteine - 1 Häuptling - 4 Zählsteine - 1 Markierungsplättchen - 4 Zugreihenfolgekarten - 4 Kultstätten  - 1 Anleitung (Deutsch / Französisch / Italienisch / Englisch / Holländisch)

In Mittelamerika sind die Pueblos - die terassenförmigen Wohnstätten der Indianer - eine handwerkliche Meisterleistung. Der Häuptling eines Stammes beauftrag nun die Spieler als Baumeister, ebenfalls ein Pueblo zu errichten. Dabei hat jeder Baumeister eine für ihn typische Farbe, aber der Häuptling möchte nicht, dass irgendeine dieser Farben zu sehen ist und so patrouilliert er ständig um die Baustelle herum, um die Baumeister zu überwachen.

Vor dem Spiel wird der Häuptling auf ein beliebiges Eckfeld des Spielplans gestellt. Danach wählt jeder Spieler eine Farbe und stellt seinen Zählstein auf das erste Feld der Zähltafel. Außerdem erhalten die Spieler Bausteine: Bei 2 Spielern (Rot und Blau) erhält jeder Spieler 8 Bausteine in seiner Farbe 7 neutrale Bausteine; bei 3 Spielern (Rot, Blau, Grün) 8 farbige und 5 neutrale und bei 4 Spielern 5 Bausteine und 4 neutrale. Jeder Spieler setzt dann seine Bausteine zu Würfeln aus jeweils einem farbigen und einem neutralen Baustein zusammen, wobei ein einzelner farbiger Baustein übrigbleibt.

Das Spiel verläuft im Uhrzeigersinn, wobei der jüngste Spieler beginnt und die anderen Spieler im Uhrzeigersinn folgen. Immer wenn ein Spieler an der Reihe ist, muss er einen farbigen oder neutralen Baustein aus seinem eigenen Vorrat verbauen und darf danach den Häuptling um bis zu 4 Felder nach vorne bewegen und evtl. Strafpunkte verteilen.

Beim Bauen ist zu beachten, dass ein Spieler in der ersten Runde den farbigen Baustein verwenden muss und in den folgenden Runden immer Würfel pro Würfel verwenden darf, wobei er sich jeweils entscheiden muss, ob der farbige oder der neutrale Bausteins des Würfels zuerst verwendet werden soll. Die Bausteine dürfen im Raster des Spielplans platziert werden, wobei die Höhe und die Form des Pueblos beliebig ist. Die Bausteine dürfen beliebig gedreht und gewendet werden, allerdings muss jeder Baustein mit allen 3 quadratischen Flächen einer Seite auf dem Spielplan oder anderen Bausteinen aufliegen.

Der Häuptling kann von jedem Spieler um 1, 2, 3 oder 4 Felder im Uhrzeigersinn fortbewegt werden. Auf dem Feld, auf dem der Häuptling stehen bleibt, wird überprüft ob er farbige Bausteine im Pueblo sehen kann. Er "schaut" dann immer die Baureihe des Pueblos, vor der er genau steht. Alle Spieler, deren Bausteine er dabei sieht, erhalten Strafpunkte. Für eine sichtbare Fläche auf der ersten Ebene erhält ein Spieler einen Strafpunkt, auf der zweiten Fläche 2 Punkte, usw.. Der Zählstein der Spieler wird dementsprechend viele Felder nach vorne bewegt. Wenn der Häuptling auf einem Eckfeld stehenbleibt, werden Strafpunkte für das entsprechende Viertel vergeben, wobei die Betrachtung in diesem Fall von oben erfolgt.

Das Spiel endet, sobald kein Spieler mehr einen Baustein übrig hat. Der Häuptling macht dann vom Startfeld aus einen letzten Rundgang, wobei er auf jedem einzelnen Feld des Rundweges anhält und entsprechend Strafpunkte verteilt werden. Danach wird der Sieger ermittelt: Der Spieler gewinnt das Spiel, der am wenigsten Punkte hat.

In der Variante "Abbau" wird das Pueblo nach dem letzten Rundgang des Häuptlings wieder abgebaut. Der Startspieler beginnt, die anderen Spieler folgen im Uhrzeigersinn. Immer wenn ein Spieler an der Reihe ist, darf er einen Stein der eigenen Farbe oder einen neutralen Stein aus dem Pueblo nehmen, sofern andere Steine dafür nicht bewegt werden müssen. Auch danach wird der Häuptling wieder bewegt. Das Spiel endet dann, wenn der letzte Stein vom Spielplan genommen wurde.

Das Spiel enthält außerdem noch Material für die Profivariante, in der dann auch die Kultstätten und die Zugreihenfolgekarten entsprechende der Spieleranzahl verwendet werden. Dabei legt jeder Spieler zwei seiner Würfel vor dem Spiel zur Seite und die Spieler einigen sich darauf, wieviele Kultstätten verwendet werden und wo sie auf dem Spielplan hingestellt werden. Auf die Kultstätten dürfen keine Bausteine gelegt werden. Die Zugreihenfolgekarten werden vor dem Spiel und dann versteigert, wenn alle Spieler ihre Würfel verbaut haben und danach die beiden zur Seite gelegten Würfel erhalten. Wenn die Variante "Abbau" gespielt wird, erfolgt vor dem Abbau eine dritte Versteigerungsrunde. Der größte Spieler beginnt und bietet eine Anzahl von Strafpunkten, die er zahlen will. Die nachfolgenden Spieler müssen dann überbieten oder passen. Wenn alle bis auf einen Spieler gepasst haben, darf dieser Spieler eine beliebige Zugreihenfolgekarte wählen. Danach darf der Spieler links neben diesem Spieler eine neue Versteigerungsrunde eröffnen, wobei der Spieler der bereits eine Zugreihenfolgekarte hat, nicht mehr an der Versteigerung teilnimmt. Die Versteigerungen enden, wenn jeder Spieler eine Zugreihenfolgekarte hat. Dementsprechend sind die Spieler am Zug.

(Troudi 04.09.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage Ravensburger

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
Pueblo ist ein abstraktes, dreidimensionales Taktikspiel, bei dem es darum geht einerseits seine eigenen Bauteile punktebringend auf dem Spielbrett einzubauen, gleichzeitig aber auch noch die Bauteile der Mitspieler abzudecken. Die Regeln sind schnell erklärt und man kann sofort losspielen. Die Erfahrung hat allerdings gezeigt, dass nicht jeder Spieler mit der räumlichen Denkweise des Spiels klar kam. Nicht immer war klar ob ein Bauteil tatsächlich angelegt werden konnte, und bei den vielfältigen Möglichkeiten die sich im Laufe des Spiel ergeben, konnte so ein einzelner Zug auch schon mal etwas länger dauern, was nicht unbedingt zur Spielfreude beiträgt. Zudem kann der einzelne Spielzug  schlecht im voraus geplant werden und es benötigt halt schon ein wenig Erfahrung um schnell die Spielsituation, also den Aufbau zu erfassen. Bei Pueblo puzzelt halt jeder in seinem Zug vor sich hin. Hat man erst einmal ein paar Pueblo-Spiel hinter sich gebracht, empfiehlt es sich unbedingt die Profiregeln mit Abbau und Versteigerung in das Spiel aufzunehmen, da das Spiel hierdurch doch deutlich abwechslungsreicher, und somit auch interessanter wird, sowie auch interaktiver. Pueblo ist nicht mehr im Handel erhältlich.

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