Goa

Auf einen Blick:
Verlag : Hans im Glück
Autor : Rüdiger Dorn
Grafik : Oliver Freudenreich
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : 90-120 min.
Erscheinungsjahr : 2004
 
Spielart : Versteigerungsspiel

Auszeichnungen:
Deutscher Spielepreis 2004 (Platz 3)
NL Spielepreis 2005 Nominierungsliste
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2004
Japanese Best Advanced Game 2004 (Platz 4)

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Goa von Hans im Glück

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 55 Spielplättchen - 18 Kolonieplättchen - 18 Kolonistenkarten - 17 Schiffskarten - 10 Karten "Zusatz-Aktion" - 45 Dukatenkarten - 30 Expeditionskarten - 4 Lager-Tableaus - 4 Entwicklungs-Tableaus - 20 Versteigerungsmarker - 20 Erfolgsmarker - 50 Gewürzsäckchen - 1 Spielregel

Im 15. Jahrhundert begann mit der Entdeckung Amerikas die Hochzeit der großen europäischen Handelsgesellschaften, die überall auf der Welt ihre Niederlassungen errichteten. In "Goa" geht es um die portugiesischen Kaufleute, die sich nach Indien aufmachten und dort die gleichnamige Kolonie gründeten. Ziel war es, den sich immer weiter ausbreitenden Arabern einen Riegel vorzuschieben und das seit Jahren in arabischer Hand befindliche Gewürzhandelsmonopol endlich unter europäische bzw. portugiesische Kontrolle zu bringen.

Vor dem Spiel werden die Plättchen nach den Rückseiten A und B getrennt. Die 27 Plättchen mit der A-Rückseite werden dann gemischt und dann auf die 25 Felder des Spielplans verteilt. Die beiden übrigen Plättchen kommen in die Schachtel zurück. Die verschiedenen Schiffs-, Kolonisten-, Dukaten- und Zusatz-Aktionskarten werden auf die entsprechenden Felder des Spielplans gelegt. Die Kolonien werden nach Namen sortiert und offen auf die Felder im oberen Spielplanbereich gelegt. Jeder Spieler wählt eine Farbe und erhält in dieser Farbe je 1 Tableau „Lager“ und „Entwicklung“ und die Versteigerungsmarker, die auf das Lagertableau kommen. Bei 4 Spielern werden alle 5 Marker verwendet, bei 3 Spielern nur die Marker 1-4 und bei 2 Spielern nur die Marker 1-3. Außerdem legt jeder Spieler 5 graue Erfolgsmarker in die obere Reihe seines Entwicklungstableaus. Jeder Spieler erhält nun 4 Schiffe und 2 Kolonisten in Kartenform. Der jüngste Spieler deckt nun die oberste Expeditionskarte auf und die anderen Spieler folgen im Uhrzeigersinn. Sobald ein Spieler das Symbol Tiger aufdeckt, ist das Aufdecken der Expeditionskarten beendet. Der Spieler, der das Symbol aufgedeckt hat, wird der Startspieler und erhält die Flagge und 7 Dukaten. Die übrigen Mitspieler erhalten 10 Dukaten, wobei das Geld verdeckt gehalten werden darf.

Das Spiel wird in 2 Abschnitten gespielt, wobei zuerst der Spielabschnitt A und dann der Spielabschnitt B gespielt wird. Jeder Spielabschnitt besteht aus 4 Runden. Nach dem Ende des Spielabschnitts A werden die restlichen Plättchen vom Spielplan genommen und die Plättchen mit der Rückseite B auf den Spielplan gelegt. Die einzelnen Runden laufen folgendermaßen ab:

1. Versteigerungsmarker einsetzen
Der Spieler mit der Flagge nimmt diese und legt sie neben ein Plättchen am Spielfeldrand oder auf ein freies Feld des Spielplans und stellt darauf dann seinen Versteigerungsmarker mit der 1. Der nächste Spieler im Uhrzeigersinn legt dann seinen Versteigerungsmarker mit der 2 auf ein Plättchen, dass direkt oder diagonal an die Flagge angrenzt. So geht es dann im Uhrzeigersinn weiter, bis der erste Spieler wieder an der Reihe ist. Er legt nun den letzten Versteigerungsmarker auf ein Plättchen, das diagonal oder direkt benachbart zum Plättchen liegt auf das der letzte Spieler der Runde seinen Versteigerungsmarker gelegt hat.

2. Plättchen versteigern
Zuerst wird nun die Flagge versteigert. Der Spieler mit der Flagge darf nun das erste Angebot machen, wobei sein erstes Gebot 0 ist. Danach ist der jeder Spieler im Uhrzeigersinn einmal an der Reihe und kann das Gebot seines Vorgängers erhöhen oder passen. Zum Schluss ist noch einmal der Spieler mit der Flagge an der Reihe und kann auch wieder passen oder das Gebot erhöhen. Der Spieler mit dem Höchstgebot zahlt dieses Gebot dann an den Versteigerer bzw. der Versteigerer zahlt das Gebot an die Bank. Bei einem Gebot von 0, dann kriegt der Versteigerer das Plättchen gratis. Danach wird das Plättchen versteigert, auf dem sich der Versteigerungsmarker mit der 2 befindet; dann ist der Besitzer dieses Versteigerungsmarker der Versteigerer. Nach einer Versteigerung nimmt der jeweilige Besitzer den Versteigerungsmarker zurück in seinen Vorrat. Wenn alle Versteigerungsmarker wieder bei ihren Besitzer sind, dann ist diese Spielphase beendet.

3. Aktionsphase
Jeder Spieler hat genau drei Aktionen. Zunächst führt der Startspieler seine 1. Aktion aus, dann folgen die anderen Spieler mit ihrer 1. Aktionsphase im Uhrzeigersinn. Dann führt der Startspieler seine 2. Aktion aus usw.. Insgesamt stehen 6 Aktionen zur Auswahl:
Wenn jeder Spieler  seine drei Aktionen durchgeführt hat, dann ist die aktuelle Runde beendet. Die Spieler können bzw. müssen nun ihre Zusatzaktionskarten einsetzen, wenn sie welche besitzen. Es beginnt wie immer der Startspieler und die anderen Spieler folgen im Uhrzeigersinn. Wer am Zug ist, darf genau 1 Zusatzaktionskarte ausspielen und wer einmal passt, darf keine neue mehr ausspielen. Hat ein Spieler allerdings mehr als 1 Zusatzkarte auf der Hand, muss er alle bis auf eine einsetzen. Haben alle Spieler gepasst, ist die Runde endgültig beendet.

Das Spiel endet nach der 4. Runde des Spielabschnitts B. Es erfolgt die Wertung, in der die Spieler für verschiedene Bereiche Punkte erhalten: Auf dem Entwicklungstableau erhält man für jeden Marker so viele Punkte, wie dies der Zahl neben der aktuellen Position ganz links auf dem Tableau entspricht. Für 1 Kolonie erhält man 1 Siegpunkt, für 2 3, für 3 6 und für 4 Kolonien 10 Siegpunkte.

(Troudi 12.09.09)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Hans im Glück

Troudi vergibt 9 von 10 Punkten:
Mittlerweile ist "Goa" wohl schon so eine Art moderner Klassiker, wartete das Spiel doch damals schon mit zwei höchst unterschiedlichen Spielabschnitten auf: Einmal der Versteigerungspart, danach die Aktionsphase. Der Unterschied liegt dabei vor allem in der von Interaktion geprägten Versteierung und vom "alleine spielen" in der Aktionsphase. Darüberhinaus verwaltet man in "Goa" wieder einmal den Mangel, d.h. man möchte deutlich mehr Aktionen durchführen, als man dann im Endeffekt wirklich kann. Daher sind die Zusatzaktionsplättchen in jeder Phase des Spiels eine wertvolle Hilfe, die man nach Möglichkeit in Anspruch nehmen sollte und gerade beim Spiel zu zweit die Anzahl der Aktionen eines Spielers entscheidend sein kann. Ansonsten kommt es in der Versteigerungsphase natürlich zunächst einmal darauf an, dass der Startspieler sein erstes Plättchen möglichst gut für sich selber auswählt, was dann im Anschluss - nach Möglichkeit - auch für die anderen Spieler gilt. Dabei sollte man immer zwei Dinge im Hinterkopf behalten: Erstens, welches Plättchen benötige ich selber und ist dies evtl. uninteressant für die Mitspieler, so dass ich relativ preisgünstig an dieses Plättchen kommen kann? Zweitens, welches Plättchen ist für meine Mitspieler interessant, so dass ich dafür viel Geld erhalten kann? Häufig muss man sich hier natürlich auch mit Kompromissen zufriedengeben. Allerdings sollte man früh darauf achten, nach Möglichkeit Plantagen zu erwerben, ansonsten kommt man gegen geübtere Spieler später nur schwer ins Spiel. In der Aktionsphase muss man dann seinen eigenen Weg gehen und die für sich selber optimale Kombination finden. Dabei kann man sich auf verschiedene Sachen konzentrieren und in alle Spalten auf dem Entwicklungstableau investieren oder einige besonders hochtreiben etc.. Der Bau der Kolonien ist dabei natürlich auch nicht zu vernachlässigen. Dadurch wird das Spiel extrem vielschichtig, denn natürlich muss man auch in der zweiten Phase bereits für die nächste erste Phase planen, so dass man insgesamt eine Strategie braucht, um das Spiel gewinnen zu können. Und das ist eine Herausforderung, die hochinteressant ist. Das einzige, was bei "Goa" insgesamt vielleicht nicht so schön ist, ist die Grafik. Bei dem Spielinhalt kann man darüber allerdings hinwegsehen. Das Spiel ist leider nicht mehr im Handel erhältlich.

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