Mamma Mia

Auf einen Blick:
Verlag : Abacus
Autor : Uwe Rosenberg
Grafik : Franz Vohwinkel
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 40+ min.
Erscheinungsjahr : 1999
 
Spielart: Kartenablege- / Merkspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 1999 Auswahlliste
Deutscher Spielepreis 1999 (Platz 8)
A la carte 1999 (Platz 2)
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2000

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Das Spielmaterial
65 Zutatenkarten - 40 Bestellungen - 1 Mamma-Mia Karte - 1 Spielregel

Was ist die Lieblingsspeise der Deutschen? Eisbein mit Sauerkraut, Weißwurst mit Knödeln oder doch die Bratwurst? Natürlich nicht - sondern die gute alte Pizza. "Bohnanza"-Erfinder Uwe Rosenberg bringt dementsprechend nun auch das Spiel dazu auf den Markt: Die Spieler wetteifern als Pizzabäcker darum, möglichst die Bestellungen ihrer Kunden zu erfüllen. Nur wer dies schafft wird der Meister aller Pizzabäcker.

Zur Vorbereitung des Spiels sucht sich jeder Spieler eine Farbe aus, in dieser Farbe erhält jeder Spieler alle Bestellkarten. Die Zutaten werden dann gemischt, jeder Spieler erhält 6 auf die Hand, die restlichen Karten bilden den Nachziehstapel, unter den jetzt noch die "Mamma Mia!"-Karte gemischt wird. Die 8 Bestellkarten mischt jeder Spieler ebenfalls und bildet damit einen persönlichen Nachziehstapel, die beiden obersten Karten dürfen sofort auf die Hand genommen werden. Der hungrigste Spieler beginnt, dann folgen die Mitspieler im Uhrzeigersinn.

Wer am Zug ist darf beliebig viele Zutaten einer Sorte ausspielen und eine Bestellung ablegen. Der aktive Spieler spielt beliebig viele Zutaten von seiner Hand - er muss mindestens 1 Zutat ausspielen - aus und legt sie auf den Stapel in der Mitte des Tisches. Dabei wird die Anzahl der Zutaten laut angesagt. Es können immer nur Zutaten der gleichen Sorte ausgespielt werden. Dazu kann der Spieler noch, wenn er dies möchte, eine Bestellung ausspielen. Danach darf der Spieler seine Handkarten wieder auf 7 ergänzen, wobei er allerdings nur Bestellungen oder nur Zutaten ziehen darf. Zieht ein Spieler die "Mamma Mia!"-Karte, ist er für die Auswertung zuständig und in der nächsten Runde Startspieler. Eine Runde endet, sobald alle Zutaten vom Stapel gezogen worden sind.

Dann erfolgt die Wertung: Der Ablagestapel aus der Tischmitte wird nun auf den Rücken gelegt, so dass die Rückseiten der Karten nach oben zeigen. Der zuständige Spieler deckt dann die Karten der Reihe nach auf. Karten gleicher Sorte werden dabei so abgelegt, dass man sie noch zählen kann. Wird eine Pizza aufgedeckt wird kontrolliert, ob der Besitzer dieser Bestellung diese auch erfüllen kann. Für jede Pizza benötigt man die aufgedruckten Zutaten, dabei können auch Joker in Form von Fragezeichen sein, d.h. es können so und so viele Karten einer beliebigen Sorte verwendet werden. Um die Bestellung zu erfüllen werden immer zuerst die Karten aus der Tischmitte genutzt, dabei die Doppelzutatenkarten zuerst. Ist die Bestellung damit nicht zu erfüllen, kann der Spieler auch Karten von seiner Hand abgeben. Bringt auch das noch keinen Erfolg, kann er andere Spieler - beginnend mit dem linken Nachbarn - um Hilfe bitten. Kann oder will der Mitspieler nicht helfen, wird der nächste im Uhrzeigersinn befragt usw.. Bietet keiner Unterstützung an, hat man Pech gehabt. Die Bestellung kann nicht erfüllt werden. Hilft ein Mitspieler erfolgreich, indem er einem die gesuchten Karten zur Verfügung stellt, darf dieser sich dafür die erste Bestellung von seinem persönlichen Nachziehstapel ziehen - diese gilt als erledigt. Auch der aktive Spieler erfüllt den Auftrag: Er legt die Bestellkarte offen vor sich ab und legt die Zutatenkarten, die er dafür bezahlt hat, auf einen Ablagestapel. Wird die Bestellung nicht erfüllt, kommt sie unter den persönlichen Nachziehstapel des Spielers.

Nach der ersten Runde werden noch eine zweite und dritte Runde gespielt. Die Zutaten, mit denen Bestellungen erfüllt wurden, werden gemischt und bilden den neuen Nachziehstapel. Karten die bei der Auswertung in der Tischmitte liegen geblieben sind, bilden bereits den ersten Teil des neuen Ablagestapels und werden bei der nächsten Auswertung wieder mit berücksichtigt. Spieler die zu Beginn der zweiten Runde weniger als 7 Karten auf der Hand haben, dürfen erst nach dem ersten Spielzug in dieser Runde neue Karten auf die Hand nehmen.

Das Spiel endet, sobald auch die zweite Runde abgerechnet worden ist. Es gewinnt dann der Spieler, der am meisten Bestellungen erfüllen konnte. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, der mehr Zutatenkarten auf der Hand hat.


(Troudi 12.07.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Abacus

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Wieder einmal haben wir es hier mit einem ungewöhnlichen Kartenspiel à la Uwe Rosenberg zu tun. Was zunächst relativ glücksabhängig erscheint - und das natürlich mitunter auch ist - entpuppt sich später dann als raffiniertes Merkspiel: Nur wer sich ungefähr merken kann, welche Zutaten bereits auf dem Stapel liegen kann dann auch berechnen, welchen Sinn es macht, jetzt eine Pizza auf den Stapel zu legen. Auch steckt jeder Spieler ständig in dem Dilemma zu entscheiden, wieviele und welche Art von Zutaten er ausspielen will. Insgesamt ein sehr gelungenes Spiel, das natürlich nicht frei von Glückselementen ist, das sich aber durch ein Merksystem durchaus taktisch spielen lässt. Längst hat "Mamma Mia!" eine feste Anhängerschaft gefunden und in diesem Rahmen ist dann 2004 auch "Sole Mio!" erschienen. Dieser Nachfolger ist nicht nur ein separates Spiel, sondern lässt sich in Kombination mit "Mamma Mia!" auch zum "Mamma Mia Grande" vereinen. Ein tolles Spiel das auch etwas kultverdächtig ist und mit Sicherheit noch einige Jahre erhältlich sein wird. Auch der Ladenpreis von ca. 6 Euro ist preisverdächtig. Unbedingt ausprobieren oder direkt kaufen - falsch machen kann man hier wirklich nichts.

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