Messebericht Spiel 05
Hier geht es zu dem etwas anderen Messebericht zur Spiel 05

2F-Spiele
In diesem Jahr präsentierte uns Friedemann Friese zwei weitere Pläne für das beliebte Funkenschlag: Italien und Frankreich. Dabei scheint uns Italien mit seiner charakteristischen Stiefelform als besonders interessant. Also unbedingt ausprobieren!

Fiese Freunde Fette Feten

Friedemann Friese und die beiden Funkenschlag Erweiterungen


Abacus
Besonders begeisterte uns bei Abacus der günstige Abverkauf von Wolfgang Pannings "Ole" - für nur 2 Euro. Neu im Programm hat Abacus das Spiel "Sushi Express" von Michael Schacht. In diesem Spiel geht es darum, mit dem eigenen Lieferwagen möglichst oft durch die Stadt zu fahren und damit möglichst viele neue Kunden zu gewinnen. Die Spieler bieten um die Zugweite und müssen dann versuchen, diese mit 2 Würfeln zu bestätigen. Der Spieler, dem dies gelingt und alle Spieler die einen niedrigeren Wurf angesagt haben, dürfen ihr Fahrzeug dann bewegen. In jeder Runde liegt nur eine begrenzte Anzahl an Kundenkarten aus. Dabei gilt es, möglichst viele verschiedenfarbige Kundenkarten zu sammeln, da man Punkte für diese Vielfalt erhält.



Adlung
Bei Adlung gab es dieses Jahr 4 neue Spiele. "Elementals" - ein Hektikspiel von Roberto Fraga und Claude Vaselli: Die Karten zeigen Kombinationen aus den Elementen Wasser, Feuer, Erde und Luft. Hat man zwei Karten vor sich liegen, die die gleichen Eigenschaften wie die Karten in der Mitte der Spielfläche, dann gilt es, diese Karten möglichst schnell abzuklatschen. "Helden und Zaubersprüche" (Jochen Schwinghammer): In dieser Erweiterung zu "Zauberschwert und Drachenei" erhalten wir Verstärkung durch Helden die der jeweilige Zauberer anheuern kann, in dem er Magiepunkte dafür abgibt. Monsterkarten bzw. Abenteuer werden nun ggf. durch Orkbanden verstärkt und erschweren somit den Schwierigkeitsgrad. Zusätzlich gibt es noch Landschaftskarten, die angeben, welche Helden eingesetzt werden dürfen und wieviele Magiepunkte die Magier bekommen. Außerdem neu sind die Spiele "Rotundo" (Jodi Soarez) und "Kaiser, wieviele Schritte...." (Karsten Adlung), die wir bisher noch nicht angespielt haben.

Elementals von Roberto Fraga

Helden & Zaubersprüche von Jochen Schwinghammer

Kaiser, wieviel Schritte... von Karsten Adlung

Rotundo von Jodi Soares


Alea
Traditionell präsentierte der Verlag einen fast fertigen Prototypen, der erst in Nürnberg erscheinen wird. Der Titel lautet "Und Ru(h)m und Ehre" von Stefan Feld. Hierbei handelt es sich um ein Zockerspiel, bei dem man mit seinen eigenen Figuren unterschiedliche Felder anlaufen kann, die wiederum unterschiedliche Aktionen ermöglichen. Diese Aktionen werden in der Regel durch Würfeln aufgelöst. Obwohl das recht glücksbetont erscheint, bietet das Spiel verschiedenste taktische Möglichkeiten, um Siegpunkte zu erhalten.


Amigo
Die Neuheiten "Drachenreiter" und "Oltre Mare" findet ihr bereits ausführlich rezensiert auf unserer Homepage und auch das Spiel "Quo Vadis", welches 1992 schon einmal bei Hans im Glück erschienen ist, findet ihr dort. Neu bei "Quo Vadis" ist allein die Größe: Das Spiel wird in einer relativ kleinen Schachtel neu aufgelegt - die nebenbei vollkommen ausreichend ist - und den günstigen Preis von ca. 11 Euro hat. Außerdem erwähnenswert sind noch die Spieleneuheiten "Wir sind schwanger" von Bohnanza-Autor Uwe Rosenberg und "Fettnapf" von Reinhard Staupe. Bei "Wir sind schwanger" werden Vor- und Nachnamen kombiniert, wobei die Vornamen vom Spiel durch Karten vorgegeben werden und die Nachnamen denen der Spieler entsprechen. Danach gilt es, verschiedene Eigenschaftskarten, die auf die Kombinationen des Vor- und Nachnamen zutreffen könnten, herauszusuchen und diese mit den Mitspielern zu vergleichen. Für Übereinstimmungen gibt es dann jeweils Punkte. "Fettnapf" ist ein einfaches Merkspiel bei dem es gilt, Karten auszuspielen ohne dabei eine Summe zu erreichen, die ein anderer Mitspieler in Form von Inselkarten auf der Hand hat. Passiert dies trotzdem, erhält man einen Fettnapf und das Spiel verliert der Spieler, der zuerst 4 Fettnäpfe gesammelt hat.

Drachenreiter von K.-J. Wrede und J. du Poel

Oltremare von Emanuele Ornella

Wir sind schwanger von Uwe Rosenberg

Fettnapf von Reinhard Staupe

Zatre von Manfred Schüling

Quo Vadis von Reiner Knizia


Angelo Porazzi Games
Hier erschien dieses Jahr das Spiel "TaTaTa!". Dabei handelt es sich um ein kartenbasiertes Zugspiel, das auf einem - ebenfalls aus Karten bestehenden - Spielplan ausgetragen wird, der je nach Spieleranzahl variiert. Ziel dabei ist es, den eigenen Doppeldecker durch geschicktes Ausspielen von Handkarten dreimal zur eigenen Basis zu fliegen. Dabei versuchen einem natürlich, die Mitspieler einen Strich durch die Rechnung zu machen, indem sie das eigene Flugzeug abschießen oder das Fliegen des Parcours durch andere Schikanen erschweren. Ein einfaches und munteres Zugspiel, dass durch geschicktes Ausspielen der Handkarten seinen Reiz bekommt.

AOS-Team
Französische "Age of Steam"-Fans haben hier zwei eigene Szenarien geschaffen, die das Grundspiel nun auch auf den Mond ("The Moon" für 3-6 Spieler) und in die französische Kolonialinsel "Reunion" ("Reunion Island" für 2 Spieler) übertragen. In die Schachtel lassen sich hervorragend alle weiteren AOS-Erweiterungen reinpacken. Diese Erweiterung war auf 180 Stück limitiert.



Asmodee
Trotz aller Erwartungen und Vorankündigungen über und zu "Mission Planete Rouge", war Asmodee dieses Jahr nicht auf der Messe vertreten und auch das neu angekündigte Spiel an sich war beim deutschen Vertrieb Pro Ludo nicht zu finden.

Bambus Spieleverlag
Günter Cornett präsentierte das Spiel "Socks in the City", das in einem Nikolausstrumpf verpackt verkauft wird. Bei diesem Spiel geht es darum, zufällig vorgegebene Socken auf den Hexfeldern des Spielplans durch geschicktes von eigenen Steinen, möglichst schnell und geschickt zu verbinden.


BeWitched-Spiele
Andrea Meyer präsentierte ihr neues Spiel "Word Wild", das ihr bereits ausführlich rezensiert auf unserer Homepage findet.


Clementoni
Der Verlag präsentierte keine besondere Überraschung, sondern vor allem lediglich ein - mittlerweile offensichtlich unvermeidbares - Sudoku-Spiel, das hier wohl nicht weiter erläutert werden muss (insgesamt erschienen zur Messe 12 "unterschiedliche" Sudoku-Spiele).

Clicker
Stephan Riedel stellte eine Neuauflage seines Spiels "Ostfriesenlauf" vor. Dabei geht es darum, seine eigene Spielfigur als erster ins Spiel zu bringen. Die Karten bestimmen dabei allerdings lediglich, welche Figur auf welcher Position wie weit gezogen werden darf. Da dies aber vorher in der Regel nicht einzuschätzen ist, liegt genau hier der Clou des Spiels. Ein großer Taktik-Hit ist "Ostfriesenlauf" sicherlich nicht (man bedenke das doch sehr denkintensive "Old Town" aus dem letzten Jahr), sondern es handelt sich dabei eher um ein Spaßspiel.



Cwali
Corne van Moorsel brachte dieses Jahr zwei neue Spiele mit den Titeln "Ahoy" und "Aloha" mit nach Essen. "Ahoy" ist ein Rennspiel, bei dem beidseitig bedruckte Karten kreisförmig auf dem Tisch ausgelegt werden. Der aktive Spieler dreht eine Karte hinter der Position seiner Spielfigur um und darf bis zum nächsten Bild ziehen, die das gleiche Bild zeigt. Ein einfaches Merkspiel, das im Großen und Ganzen aber nicht überzeugen konnte. Einen besseren Eindruck machte "Aloha", bei dem es gilt, Hexfelder aneinander zu legen und auf den Stränden Liegestühle zu platzieren. Ähnlich dem "Can't Stop"-Prinzip, kann man jederzeit aufhören und seine Liegestühle aktivieren. Deckt man eine Karte auf, die man nicht anlegen kann, kommen alle vorher gespielten Liegestühle in den eigenen Vorrat zurück. Am Ende des Spiels werden alle Strände einzeln gewertet und die meisten Punkte kriegt der Spieler, der an den langen Strände die Mehrheit erlangen konnte.




DaVinci Games
Bisher hatten wir - aufgrund eines doch sehr hohen Aufkommens an Rezensionsexemplaren - nur Gelegenheit, das neue Kinderspiel "Beetlez" auszuprobieren. Dabei geht es darum, als Kakerlake möglichst viele punkteträchtige Lebensmittel - angezeigt durch die eigene Speisekarte - aus der Tischmitte zu ergattern, indem man richtige Karten aufdeckt. Gefahr droht dabei durch das Licht, das einer Kakerlake - derjenigen, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen kann - Minuspunkte einbringt. Das Spiel ist ein Aktionsspiel für Kinder ab 5 Jahren, aber auch wir hatten noch unseren Spaß daran. Bei "Palatinus" geht es - grob gesprochen - um die Besiedlung der sieben Hügel Roms mit verschiedenen Clans. Der Spieler der durch Mehrheitenbildung die meisten Punkte erzielen kann, gewinnt dann das Spiel. Über "Lucca Citta" können wir bisher leider nichts Genaueres sagen.

Beetlez von Eligio Cazzato


Days of Wonder
In Essen stellte DoW dieses Jahr seine Erweiterungen zu "Memoir '44" vor, die - wie auch das Grundspiel - aufgrund gewisser historischer Umstände nicht auf Deutsch erscheinen werden. Außerdem erfreute sich nach wie vor "Das Geheimnis der Abtei" größter Beliebtheit, zu dem dieses Jahr das Boosterpack "Chroniken der Pilger" herauskam, das exklusiv auf der Messe erworben werden konnte. Einen kurzen Blicke konnten wir auf das "Zug um Zug-Computerspiel" werfen, das in Kürze erscheinen wird. Zusätzlich zu den altbekannten Plänen erhält das Spiel als besonderen Reiz eine Karte der Schweiz, die natürlich vor allem durch zahlreiche Tunnelstrecken geprägt wird.
Schatten über Camelot


Don & Co.
Kris Burm brachte uns dieses Jahr das Spiel "Pünct", welches das 5. und gleichzeitig letzte Spiel der Gipf-Reihe ist. Bei diesem Spiel geht es darum, zwei gegenüberliegende Seiten des Spielplans zu verbinden. Ein Spieler kann immer entweder ein neues Teil ins Spiel bringen oder ein bereits vorhandenes Teil bewegen. Der Spieler, der als erster eine Verbindung bauen kann, gewinnt dann das Spiel.



Double-O-Games
Auch in diesem Jahr durften wir uns auf ein neues 18xx-Szenario freuen. Ohley und Ogler lassen die Züge 1824 in Österreich und Ungarn fahren.


Eagle Games
Obwohl relativ kurzfristig angekündigt erschien dieses Jahr das Eisenbahnspiel "Railroad Tycoon", das von Martin Wallace nach der Vorlage des Computerspiels gestatlet wurde. Dabei geht es um den Bau und die Bewirtschaftung von Eisenbahnlinien. Besonders imposant mutete einmal mehr die Größe und die sehr detaillierte Ausstattung des Spiels an. Seit längerem erhältlich war das ebenfalls vorgestellte "Conquest of the Empire", bei dem es um die Eroberung des römischen Imperiums geht. Auch genial ausgestattet, vom Spielprinzip her aber vor allem jedoch wieder ein Strategiespiel mit großem Würfelfaktor. Das schon vor seit langem angekündigte "Pirates - The Boardgame" ist auch dieses Mal wieder nicht vorgestellt worden - naja, vielleicht im nächsten Jahr. Auf der Homepage von Eagle Games kann man es jedenfalls schon lange vorbestellen :-).
Railroad Tycoon



Edition PlayMe
Guido Eckhoff stellte dieses Jahr sein Spiel "Big Kini" vor. Darin versuchen die Spieler durch geschicktes Taktieren, Atolle zu entdecken und bestimmte Posten auf diesen Miniinseln zu besetzen, um dadurch Einfluss auf die Funktion der jeweiligen Insel zu erhalten. Dieses Spiel erreichte bei der FairPlay-Wertung der Messe '05 den 2. Platz.



Eggert-Spiele
Das - sich offensichtlich sehr gut verkaufende - "Antike" besticht vor allem durch eine opulente Ausstattung. In diesem Spiel streiten sich mehrere Mittelmeervölker in der Antike darum, möglichst herausstechende Persönlichkeiten für die eigene Kultur zu gewinnen. Dabei müssen die einzelnen Völker sich natürlich weitestmöglich im Mittelmeerraum ausdehnen, was durch Legionen, Schiffe und Städte geschieht. Ingesamt ein hervorragend anmutendes Spiel, das bei der FairPlay-Wertung ebenfalls ganz vorne mit dabei war.



Face2Face Games
In Essen wurde vor allem die Neuauflage von Reiner Knizias "Rheinländer" präsentiert, der eine Reihe von weiteren Knizia-Klassikern folgen wird. In Deutschland einst von Parker veröffentlicht geht es in diesem Spiel darum, mit Hilfe von Karten Herzogtümer entlang des Rheins zu errichten, die möglichst groß sein sollten und am besten auch Burgen, Städte und Bischofssitze beinhalten sollten. Durch geschicktes Spielen müssen die Mitspieler außerdem am Erreichen dieser Ziele behindert werden. Vor allem in graphischer Hinsicht ist die amerikanische Variante klar besser, an den Regeln wurde nichts Grundsätzliches verändert.

Fragor Games
Bereits am Mittwoch vor der Messe war "Shear Panic" mit einer Auflage von immerhin 550 Stück komplett ausverkauft. Hierbei handelt es sich um ein einfaches Zugspiel mit wunderschönen Spielfiguren, die das Spiel auch optisch mehr als attraktiv machen.


FunFactory
Der Messeneuling aus Singapur veröffentliche seine Neuheiten "Dividends" und "Giza". "Dividends" ist ein Börsenspiel, bei dem es darum geht, Monopole in bestimmten Aktiensorten zu erreichen und natürlich darum, möglichst viel Geld zu verdienen. "Giza" ist ein Legespiel, bei dem die Spieler die drei wertvollsten Pyramiden zu errichten und so viele Punkte zu erreichen.

Franjos
Vor allem wieder interessant ist natürlich die Neuauflage des Kultspiels "Can't Stop" von Sid Sackson. Die beiden Spieleneuheiten "Friesen-Törn" von Herbert Schützdeller und "Zoodiak" von Torsten Marold konnten wir bisher nicht wirklich anspielen, aber beide machen einen sehr guten Eindruck.

Friesen-Törn

Can't Stop


Goldsieber
Als Brettspiel in eigentlichem Sinne veröffentlichte Goldsieber dieses Jahr "Pecunia non olet". Die Spieler übernehmen dabei die Rolle von Toilettenbesitzern im Alten Rom, die ihre Kundschaft möglichst geschickt auf die Toiletten zu schicken. Einige Kunden bleiben lange für viel Geld, andere kurz für viel Geld, wieder andere lange für wenig Geld usw.. Auch im Alten Rom sind die Frauen außerdem schon gemeinsam auf die Toilette gegangen, so dass man hier doppelt verdienen kann. Sicher kein Spiel für Taktiker, dennoch ein flockiges Spiel mit einem netten Thema. Außerdem erschienen gleich mehrere Pakete der neuen Game Disk-Reihe: Bei der Disk handelt es sich um einen Minicomputer, der nun bei verschiedenen Quizreihen die bisherige Rolle von Stift und Papier übernimmt. Die Spieler geben dabei den jeweiligen Buchstaben der Lösung (oder der falschen Lösung) ein und die Disk überprüft das dann. Geplant ist sogar eine Fernsehshow, an der sich die Game Disk-Besitzer dann interaktiv beteiligen können.

Pecunia non olet

Demonstration der Game Disk


Grapac Japan
Auch sein Debüt auf dem europäischen mag hatte dieser Verlag aus Japan. Einmal mit dem Spiel "Soccer Chess", bei dem es sich um ein hochinteressantes taktisches Fussballspiel handelt, bei dem die Spieler aus einer Reihe von Figuren ihre eigene Mannschaft zusammenstellen können. "Warumono2" dagegen ist ein  Zugspiel mit Bluffelementen, bei dem mehrere Spieler versuchen, als Gangster mit der wertvollen Beute als erstes den anderen Mitspielern (und auch evtl. einem verdeckten Ermittler) zu entkommen.


Hans im Glück
Hier wurden in diesem Jahr drei neue Spiele präsentiert. Erstens das unvermeidliche Carcassonne, das dieses Mal den Untertitel "Neues Land" trägt und von Leo Colovini erdacht worden ist. Neu bei diesem Spiel ist, dass Figuren nicht dann vom Brett genommen werden, wenn ein "Gebiet" vervollständigt wird, sondern der Spieler kann selbst entscheiden, wann er seine Figuren vom Brett nimmt. Hier kann es Sinn machen, sowohl Figuren aus unvollständigen Gebieten zu nehmen, aber auch Figuren in fertigen "Gebieten" stehen zu lassen und erst einmal das Umfeld weiter auszubauen, um so mit dem fertigen "Gebiet" mehr Punkte zu machen. Für eingefleischte Carcassonne-Spieler ist diese Variante erst einmal sehr ungewönlich und gewöhnungsbedürftig. Zweitens das "Euphrat & Tigris Kartenspiel": Tatsächlich stellt dieses Kartenspiel eine sehr gelungene Alternative zum längst ausverkauften - und immer noch heißbegehrten - Brettspiel dar. Die Regeln wurden fast 1:1 übernommen, lediglich der Spielplan wurde durch Karten ausgetauscht. Auf jeden Fall hochinteressant, wer aber bereits das Brettspiel hat, braucht sich das Kartenspiel nicht unbedingt zu kaufen. Drittens "Hazienda", das optisch sehr nüchtern daherkommt. Das Spiel ist ein typischer Wolfgang Kramer: Jeder Spieler hat pro Runde eine gewisse Anzahl an Aktionspunkten, mit dem man theoretisch mehr Aktionen durchführen will, als man tatsächlich kann. So gilt es, seine eigenen Ländereien auszubauen, Tiere zum Markt zu bringen und gewinnbringend zu verkaufen, gleichzeitig seine Gebiete mit Wasser zu versorgen, mit einer Hazienda zu verschen oder die Ernte zu verkaufen. Alle diese Dinge sollten natürlich durchgeführt werden, bevor einem die lieben Mitspieler einen Strich durch die Rechnung machen können. Sicherlich kein Überflieger, aber ein ordentliches Spiel, das sich altbewährter Mechanismen bedient.


Oben links: Hazienda
Oben rechts: Euphrat & Tigris - Das Kartenspiel
Links: Carcassonne - Neues Land

HiKu
Michael Palm veröffentlichte hier sein neues Spiel "Robinson und Freitag". Ein tolles Bluffspiel für 3-5 Spieler bei dem es darum geht, 7 verschiedene Ausbauten aus dem Bereich "Robinson Crusoe" auf der Insel voranzutreiben. Insgesamt stehen dabei 4 verschiedene Arten von Material zur Verfügung, um das die Spieler dabei zocken. Geht ein Spieler in einer Runde leer aus, hat er die Möglichkeit ein positives oder negatives Ereignis auszulösen, dass mehr Material bringt oder Material nimmt. Wer am Ende des Spiels das größte Floß hat, kann die Insel verlassen und gewinnt das Spiel. Auch optisch ist das Spiel ein Hochgenuss: Das Spielmaterial ist authentisch und das ganze Spiel ist in einer schönen Holzschachtel verpackt. "Robinson und Freitag" ist unser Geheimtipp der Spielemesse 2005.


Histogame
Richard Stubenvoll stellte vor allem "Bonaparte at Marengo" des amerikanischen Kooperationsparters Simmons Games vor. Von diesem Verlag wird in nächster Zeit auch ein Spiel zur Schlacht von Austerlitz erscheinen. Zu "Friedrich" wurden außerdem kostenlose Anleitungen für 2er-Szenarien verteilt, die den ganzen Plan auf ausgewählte Schauplätze beschränken.

JKLM Games
Bei dem Spiel "Fruit Bandits" handelt es sich um ein nettes Zockerspiel, bei dem man versuchen muss, nach Möglichkeit von anderen Spielern zu profitieren. Ein nettes Ärgerspiel mit dem etwas merkwürdigen Hintergrund eines Marmeladenwettbewerbs. In "Third World Debt" ist man der Diktator eines Entwicklungslandes, der nun versucht, über das Aufnehmen weiterer Schulden und die Investition in Fabriken, Spekulation am Rohstoffmarkt und das Erobern anderer Länder möglichst viel Geld zu verdienen. Über das Thema kann man sich natürlich streiten, das Spiel an sich ist jedoch ein hochinteressantes Investitions- und Spekulationsspiel mit viel Tiefgang. In "King's Progress" ist man das Oberhaupt einer mächtigen englischen Familie, die sich allerdings noch nicht mächtig genug ist. Über die Einflussnahme auf möglichst viele Höflinge (dazu sammelt man Karten von Höflingen) versucht man dann schließlich, den König selbst zu beeinflussen und so Privilegien für die eigene Familie zu erwerben. In "Celtic Quest" übernehmen die Spieler die Rollen von aufstrebenden keltischen Jungherrschern. Die jungen Oberhäupter reisen durch das altertümliche England, um Questen zu erfüllen, Handel mit anderen Stämmen zu betreiben und weitere Missionen zu meistern. Im Großen und Ganzen machten alle Spiele von JKLM einen sehr positiven Eindruck und wir freuen uns schon darauf, sie ausführlich zu testen.



Oben links : Kings Progress
Oben rechts : Celtic Quest
Links: Third World Debt


JMcreative
Das dritte Spiel aus der Reihe der Krimiparty-Spiele wurde hier vorgestellt. In dem dritten Teil wurden die Sieben Zwerge ermordet und andere berühmte Märchencharaktere treffen sich nun, um den grausamen und rätselhaften Mord aufzuklären. Nach den beiden sehr gelungenen ersten Teilen freuen wir uns schon auf die Lösung dieses Falles.



Kosmos
Auch hier erschien natürlich die obligatorische Siedler-Variante: Dieses Mal ist das Thema die erste Stadt, nämlich "Elasund". Glücklicherweise macht das Spiel einen deutlich besseren Eindruck als das doch eher bescheidene "Candamir". "Zauber Stauber" das bereits in Nürnberg erscheinen sollte, hat es leider auch nicht pünktlich zu dieser Messe geschafft, soll aber in den nächsten Wochen erscheinen. Sehr beliebt war das Spiel "Beowulf" von Reiner Knizia, das als Hintergrund die altenglische Sage hat. Und natürlich bietet auch Kosmos ein Sudoku, bei dem man allerdings nicht einfach ein Kästchen ausfüllt, sondern vor allem durch Einsetzen von Zahlenplättchen (entsprechend der Sudoku-Regeln) Punkte erzielen kann. Außerdem veröffentlichte Kosmos eine neue Reihe unter dem Motto "Freche Mädchen - Freche Spiele" vor, dass an die Erfolgsbuchreihe "Freche Mädchen - Freche Bücher" anknüpfen soll.



Oben links : Elasund - Die erste Stadt
Oben rechts : Beowulf
Links : Heinrich Glumpler erklärt Zauber Stauber


Krimsus Krimskrams Kiste
Ralf Sandfuchs hat dieses Mal dem Alten Ägypten unter dem berühmten Pharao Krimsutep einen Besuch abgestattet: Im Kartenstichspiel "Baumeister des Krimsutep" gilt es, in zwei Spielphasen zunächst Baurechte zu erwerben und in einer zweiten Phase diese Gebäudekarten möglichst punkteträchtig auf dem Spielplan unterzubringen. In "Die Pyramide des Krimsutep" befinden sich die Spieler im Grabmal des mittlerweile verstorbenen Pharaos. Die Spieler ziehen dabei durch das verworrene Labyrinth und versuchen dabei, möglichst wertvolle Grabbeigaben zu plündern. Ständige Gefahr droht in diesem Zugspiel durch die Mumie des Krimsutep, die in der eigenen Pyramide ihr Unwesen treibt.




Lookout Games
In guter alter Bohnanza-Tradition erschien das eigenständige Kartenspiel "Rabohnzel" von Uwe Rosenberg (auf 3000 Stück limitiert). Die neuen Bohnenarten sind Pflückbohnen, Kap-Bohne, gemeine Bohne, weiße Bohnen, Zauberbohne, Prinzess-Bohne und Schwertbohne. Neben den Punkten für abgebaute Felder bieten alle Karten außerdem noch zusätzlich diverse Aktionsmöglichkeiten. Aber nur wer die gefangengehaltene Rabohnzel befreien kann, kann auch seine Taler behalten. Außerdem gab es eine Neuauflage von Uwe Rosenbergs "Klunker", das bereits 1999 von Hans im Glück veröffentlicht wurde. Neu war außerdem "Spelunke", ein Gedächtnis-Kartenspiel im eher zwielichtigen Bereich. Als Brettspiel wurde "Das Ende des Triumvirats" (Johannes Ackva und Max Gabrian) vorgestellt, das interessanterweise mit maximal 3 Spielern bestritten werden kann. Thematischer Hintergrund ist der Niedergang der Dreierallianz von Cäsar, Pompeius und Crassus, durch den ein erbitterter Machtkampf ausgelöst wurde. Natürlich gilt es nun, die Mitspieler auszustechen und selber Triumphator zu werden.


Ludo Art
Nach dem doch eher mäßigen Erfolg von "Piratengold" vom letzten Jahr, servierte Ludo Art dieses Jahr wieder einen optischen Leckerbissen: Das neue Spiel "Marquis" von Czarnè und Martin Götz ist in einer eleganten dunklen Holzkiste verpackt, dazu kommen Münzen aus Metall, die extra für das Spiel mit dem Konterfei eines Adeligen versehen wurden. Tatsächlich handelt es sich bei dem Spiel um ein Kartenspiel für bis zu 4 Personen: Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines anderen Charakters und danach gilt es, durch das geschickte Ausspielen von Karten an viel Geld und schließlich auch die heißbegehrten Edelsteine zu gelangen. Denn nur wer am Ende des Spiels die meisten Edelsteine besitzt, darf sich von nun an "Marquis" nennen und gewinnt somit automatisch das Spiel.
Mayfair Games
Hier wurde im Rahmen der Empire Builders Serie das Spiel "Australian Rails" veröffentlicht. Wie üblich zeichnen die Spieler hier für ihre Gesellschaften Strecken, die dann anschließend möglichst gewinnbringend befahren werden müssen. Wer sich detaillierter für das Spiel interessiert, sollte sich unsere Rezension von "British Rails" ansehen. Außer den besonderen geographischen Gegebenheiten ist der Spielverlauf relativ gleich.

Mind the Move
Anders als bisher üblich blieb der Verlag mit seiner Neuheit "Il Principe" dieses Jahr sogar bis zum letzten Tag auf der Messe, wobei natürlich aufgrund der vorherigen Erfolge von "Fantasy Pub" und "Oltre Mare" auch direkt eine wesentlich größere Auflage mitgebracht wurde. Auch die Qualität hat sich deutlich verbessert. Inhaltlich geht es um das Errichten von Bauwerken im Italien der Renaissance. Dazu muss man Ländereien erobern, das Vertrauen der Adeligen gewinnen und in seiner Stadt an Einfluss und Macht gewinnen.



Noris
Eigentlich schon fast keine Überraschung mehr. Auch Noris veröffentlichte direkt zwei Sudoku-Spiele, nämlich die blaue Edition für 2 oder mehr Spieler und die rote Edition für Einzelspieler.

Pfifficus-Spiele
In einer sehr außergewöhnlichen Schachtel veröffentliche Pfifficus nun endgültig das bereits in Herne vorgestellte "Kaivai". "Kaivai" ist eine Handelssimulation, bei der es zum einen darum geht Fische zu fangen um sie dann für viele Muscheln und mögliche Punkte einzutauschen. Zum anderen gilt es aber auch mit dem nötigen Muschelgeld die Inseln weiter auszubauen um dafür dann am Ende weitere Punkte zu kassieren. Eine Runde beginnt damit, dass die Spieler um die Zugreihenfolge bieten. Wer viel bietet ist natürlich als erster an der Reihe und darf seine Schiffe auch weit bewegen, muss aber neue Inseln teuer bezahlen. Spieler die weniger geboten haben, bezahlen für die Inseln weniger, haben aber weniger Bewegungspunkte. Es gibt sechs verschiedene Spielaktionen, aus denen die Spieler auswählen können. Wird eine Aktion das erste mal ausgewählt, kostet sie dem Spieler noch nichts. Jedes weitere mal, wenn ein Spieler eine bereits genutzte Aktion durchführen möchte steigt diese im Preis, so das diese immer unlukrativer wird. Möchten alle Spieler keine Aktionen mehr durchführen beginnt die nächste Runde. Automatisch sinkt der Wert der Muscheln und der Fische um einen Punkt. Nach zehn Runden folgt eine Schlusswertung, bei denen die Anteile der Spieler an den einzelnen Inseln gewertet werden. Wer dann die meisten Punkte angesammelt hat, gewinnt dieses Spiel.


Phalanx Games
Hier wurde die Wiederöffentlichung "Packeis am Pool" vorgestellt, die bereits 2003 von Günter Cornett als "Pingvinas" in einer 200er-Auflage herausgebracht wurde. Dabei müssen die Spieler ihre Pinguinfiguren möglichst auf wertvolle Hexfelder ziehen und so möglichst wertvolle Fische fressen. Da verlassene Plättchen immer versenkt werden, muss man einerseits aufpassen, dass man selber nicht abgeschnitten wird, andererseits sollte man natürlich genau das bei den Mitspielern versuchen. "Mesopotamien" von Klaus-Jürgen Wrede. Bei der Reise durch das unbekannte Mesopotamien wird der Spielplan erst nach und nach aufgebaut. Die Spieler errichten auf ihrer Hütten und Kultstätten und später dann auch den Tempel für Baal. Ziel ist es, als erster Spieler 4 Opfergaben zu erwerben, die man dann zum Tempel transportiert.

Pro Ludo
Pro Ludo hat dieses Jahr leider ein deftiges Problemchen gehabt: Alle versprochenen Neuerscheinungen (also "Tempus" und "Ostia") sind im Druck hängengeblieben - schade. Lediglich ein Spiel mit dem Namen "Time's Up" ist im Eigenverlag erschienen. Dabei handelt es sich eher um ein Aktionsspiel, auf dessen Test wir dann einfach mal verzichtet haben.

Queen Games
Drei Spiele präsentierte uns der Verlag Queen Games. In der kleinen Schachtel erschien Raubritter von Rüdiger Dorn. Bei diesem kleinen, aber feinen Legespielgeht es darum gemeinsam ein Land aufzubauen und mit seinen Ritter die Punktebringenden Städte und Burgen zu erobern. Aqua Romana von Martin Schlegel, in der grossejn Schachtel, erinnert auf den ersten Blick stark an Metro. Auch hier gilt es von fest ausgehenden Punkten möglichst lange Linien bzw. Aquädukte zu bauen, um dadurch viele Punkte zu gewinnen. Die Baumeister, die sich um den Spielfeldrand bewegen geben dabei vor, welche Art von Plättchen man legen darf. Was sich hier so banal einfach anhört ist es keinesfalls, denn die gegnerischen Spieler behindern das eigene Ausweiten natürlich erheblich, zudem muß man sich gut überlegen ob man sein Produkt aufgibt und schnell noch weniger Punkte abgreift, denn jede einzelne Punktzahl von 1-20 wird genau nur einmal vergeben. Ist eine Punktzahl besetzt muß man sich mit der nächst niedrigeren Punktzahl begnügen, das kann schon mal  nur eine drei sein bei einem bisher gebauten Weg von 7. Das dritte Spiel, auch in der grossen Schachtel ist keine wirkliche Neuheit. Timbuktu von Dirk Henn erschien bereits 1993 im Eigenverlag und erlebt nun eine Neuauflage mit deutlich verbessertem Spielmaterial. Insgesamt konnte alle drei Queen-Neuheiten begeistern.



Oben links: Aqua Romana
Oben rechts: Timbuktu
Links: RaubRitter


Ravensburger
Auch hier fanden wir ein Sudoku. Das besondere bei dieser Ausgabe ist der abwischbare Spielplan auf dem die Rätsel gelöst werden können. Deutlich interessanter war hier das Spiel Pirates von Reiner Knizia, welches man aber nicht am Stand von Ravensburger sehen konnte sondern bei Vendatta fand, da es nur in Holland, Belgien und Frankreich erscheinen soll, eine deutsche Anleitung liegt aber auch dabei. Wie es aussieht wird es wohl zu Nürnberg dann auch in Deutschland erhältlich sein.

Repos Productions
Da wo der Stand mit den immer gutgelaunten (auch Sonntags noch) Sombrero-tragenden Menschen war, war auch Repos. Der belgische Verlag präsentierte sein Spiel "Cash'n'Guns". Darin geht es darum, dass die Spieler Gangster sind, die ihre Beute untereinander aufteilen wollen. Dazu versuchen sie, sich gegenseitig über den Haufen zu schießen, wozu die Schaumstoffpistolen beiliegen. Entweder schießen sie wirklich oder sie laden die Waffe nur zum Schein. Auch ein Aufgeben ist möglich, dass wird dann allerdings mit einem Marker "Shame" bestraft. Wer einen Treffer erhält, wird nur an dem Aufteilen der aktuellen Beute nicht beteiligt. Wird man allerdings dreimal getroffen, scheidet man ganz aus dem Spiel aus. Es gibt auch noch erweiterte Varianten, die unter anderem einen Cop mit ins Spiel bringen, dass haben wir allerdings noch nicht ausprobiert. Insgesamt ein lustiges und sehr unterhaltsames Partyspiel, das auch mit viel Elan präsentiert wurde. Schön!

Rio Grande Games
Das Spiel Gloria Mundi ist leider nicht fertig geworden. Auf der Messe war deshalb nur die Schachtel und der Spielplan zu sehen. Das Spiel wird wohl im November erhältlich sein.


Sagacity Games
Nach dem viel beachteten Sunda to Sahul von 2003 bringt uns der australische Verlag dieses Jahr ein scheinbar recht interessanten Zugspiel mit dem Namen Freya's Folly. Leider hatten wir bis dato keine Gelegenheit das Spiel genauer zu testen, die Anleitung macht aber Hoffnung auf ein interessanten Spiel.


Schmidt
Angkor von Knut Happel ist die Familienspiel-Neuheit von Schmidt. Alle Spieler versuchen auf ihrem eigenen Spielplan Tempel  auszubauen und gleichzeitig gegen den Dschungel anzukämpfen, der von den Mitspieler auf das eigene Tableau gelegt wird. Ein Ärgerspiel mit wenig Einflussmöglichkeiten.



Spiele aus Timbuktu
Bereits 2001 gab es Gods als Bastelspiel und später konnte man es auch von Michael Schachts Homepage runterladen. Nun hat dieses tolle Spiel seinen Weg in eine Schachtel gefunden, deren Auflage insgesamt 666 Stück beträgt. Bei Gods handelt es sich um ein hochinteressantes Legespiel, dass auf den ersten Blick recht einfach aussieht, aber eine sehr grosse Spieltiefe besitzt.



Spielteufel
Der kleine Verlag aus Stuttgart brachte uns dieses Jahr 2 Neuheiten. Zum Einen Aggersborg von Uwe Frischle, be dem es darum geht eine mächtige Wikingerburg zu erbauen. Die Spieler bauen dabei einen Ringwall, sowie im Innern 48 zweiteilige Häuser, die sich auf 4 Viertel verteilen. Dabei baut jeder Spieler mit Steinen seiner Farbe und versucht damit u.A. durch vorgegebene Kombinationen zu punkten. Im Spiel Abusir von Marion und Andreas Dettelbach geht es darum den Pyramidenbau nachzuspielen. Hierbei muß man nicht nur dafür sorgen möglichst viele eigene Steine in einer Pyramide unterzubringen, sondern jeder Spieler muß diese Steine aktiv vom Nil zu einer Pyramide befördern. Bei diesem Spiel geht es nicht nur um Mehrheiten, sondern auch um Geschicklichkeit.
Beide Spiele zeichnen sich durch, für einen Kleinverlag selbsthergesellte Spiele, hervorragendes Spielmaterial aus und beide machen einen sehr interessanten Eindruck.




Splotter Spellen
Der holländische Verlag präsentierte auf der Messe nun doch noch sein Spiel "Indonesia", zu dem im Vorfeld kaum Informationen erhältlich waren. "Indonesia" ist ein Wirtschaftsspiel, das nicht nur in einer einzigen Zeitepoche stattfindet, sondern direkt über mehrere Äras geht. Die Spieler übernehmen dabei die Kontrolle über Produktions- und Schifffahrtsunternehmen. Außerdem gilt es, Städte wachsen zu lassen, um sie wirtschaftlich bedeutender zu machen. Zusätzlich können die Spieler noch Geld in die Forschung stecken, um neue Technologien zu entdecken und die Zeit fortschreiten zu lassen. Das alles dient allein einem Ziel: Dem Verdienen von möglichst viel Geld. Um dieses Ziel zu erreichen, können die Spieler den Weg durch die Zeit alleine beschreiten oder sich auch mit anderen Unternehmen zu einem großen Wirtschaftsimperium zusammenschließen. Das Spiel wurde wieder einmal von Joris Wiersinga und Jeroen Doumen entwickelt und nach einem ersten Anspielen sind unsere Erwartungen dementsprechend hoch.

StrataMax Games
Max Michael produzierte im Eigenverlag zwei Spiele, die nun auch in Essen erhältlich waren. Bei dem Spiel The Credit Mobilier vertreten die Spieler Eisenbahngesellschaften, die versuchen den Gleisbau an die Westküte voran zu treiben. Bei Silver Mountain müssen Erznuggets geschürft werden. Hierbei versuchen die Spieler passende Nuggets in vorgegebenen Loren abzutransportieren. Das Spielmaterial bei beiden Spielen macht leider einen mässigen Eindruck, doch dieses verzeiht man gerne, wenn die Spiele durch ihre Mechanismen überzeugen.




Sunriver Games
Havoc ist ein Kartenspiel, welches sich thematisch mit dem 100jährigen Krieg befasst. Bei dem Spiel geht es darum sich eine Kartenhand zu ersammeln und sich dann mittels Pokerblättern zu duellieren. Das Spielthema selber ist zwar beliebig austauschbar, hier hätte man auch einfach ein abstraktes Kartenspiel rausbringen können, das Spiel selber macht aber sehr viel Spass und ist eines der wenigen positiven Überraschungen der Spiel 05.



Tenki Games
AObwohl eher asiatisch klingend, handelt es sich bei diesem Verlag um einen Italiener. Tenki präsentierte "Shark Park", dass zwar optisch sehr nett gestaltet war, bei dem es sich aber dann letztendlich um ein reines Verschiebespiel handelte. In dem Spiel geht es darum, Fischschärme so zu verschieben, dass sie den Weg in den Rachen des eigenen Hais finden und gleichzeitig auch andere Fische vom Spielplan geschoben werden. "Daimyo" war dann schon deutlich interessanter. In diesem taktischen Kartenspiel geht es darum, als erster Mitspieler den Daimyo des Gegners zu töten. Dazu stehen einem 4 verschiedene Sorten Handkarten zur Verfügung, mit denen man verschiedene Aktionen durchführen kann, v.a. aber Armeen hinzuholen und bewegen. Nachdem jeder Spieler in einer Runde zwei Karten ausgespielt hat, werden diese Karten dann an den linken und rechten Nachbarn weitergegeben. Insgesamt kein ganz uninteressantes Spiel, der Funke wollte aber bei uns nicht so recht rüberkommen. Lag wohl bei 35 Euro auch definitiv am Preis.

Warfrog
Martin Wallace war auch mit seinem eigenen Verlag auf der Messe vertreten und präsentierte sein neues Spiel "Byzantium". Zweihundert Jahre nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches steht das ehemalige Oströmische Reich - nun Byzanz - alleine dar. Zwei bis vier Spieler übernehmen nun die Rollen mächtiger Familien in der Provinz. Die Spieler nutzen nun ihre Truppen und in einem strategischen Spiel nutzen die Spieler nun ihren Einfluss, um die muslimischen und christlichen Truppen gegeneinander zu schicken und ihren eigenen Ruhm zu mehren. Der Ruhm wird sogar so groß, dass einer der Spieler gegen Ende des Spiels bis zum Kaiser oder Kalifen aufsteigt. Insgesamt wieder einmal ein typisches Wallace-Spiel mit historischem Kontext. Dieses Mal kommt aber eine ausgezeichnete Graphik dazu, außerdem liegt dem Spiel zum ersten Mal das bei, was man als Standard-Anleitung bezeichnen würde: Eine gedruckte Regel mit zahlreichen Beispielen und klar gegliedert. Das Spiel wird in Deutschland von Pro Ludo vertrieben. Außerdem erschien bei Warfrog noch die Age of Steam-Erweiterung Nr. 4 mit den Ländern Italien und Frankreich. Ähnlich wie bei "Funkenschlag" stellt auch hierbei Italien aufgrund seiner charakteristischen Stiefelform eine besondere Anforderung dar.

The Game Master
Hans van Tol  brachte in diesem Jahr das Spiel "Skyline of the World" mit nach Essen. Ein Bauspiel das zunächst etwas an Manhattan und Torres erinnert, sich aber von beiden Spielen deutlich abhebt. Es geht darum Penthouses zu bauen, wobei die Etagen nummerisch aufsteigen und nur wer in unteren Etagen vertreten ist kann auch ein Penthouse vervollständigen. Bis jetzt konnten wir erst 2 4er Runden spielen, das Spiel kam aber überwiegend positiv an.


Vendetta
Unter diesem Label befindet sich gleich eine ganze  Reihe von Verlagen. Am interessantesten dabei waren die Neuerscheinungen "Aaargh!" von The Realm of Fantasy (dabei handelt es sich um ein Kartenablegespiel, bei dem die Spieler sich allerdings selber darauf einigen, nach welchen Regeln Karten abgelegt werden dürfen) und "War Stories" von Symbiose Games. Dieses Spiel hat eine fernöstliche Thematik und in diesem schachähnlichen Denk- und Memoryspiel sollen Kinder zum Schachspiel hingeführt werden. Außerdem gab es noch die Neuheiten "LSD" und "Transport", sowie einen Prototypen von "Frontline" zu bewundern. Alle Spiele funktionieren mit schachähnlichen Mechanismen und machten insgesamt einen ordentlichen - aber keinen herausragenden - Eindruck. Interessant war hier auch das Spiel "Pirates" von Reiner Knizia. Obwohl bisher nur in Holland, Belgien und Frankreich erhältlich, soll das Spiel Anfang 2006 (also wahrscheinlich zur Nürnberger Messe) nun auch doch in Deutschland erscheinen - eine deutsche Anleitung liegt auch bereits der nichtdeutschen Version bei.

What´s your Game
Dieser italienische Verlag brachte uns drei Neuauflagen von Spielen, die wir bereits kennen. Hierbei handelt es sich um "Reef Encounter" und "Fairy Tale", beide ursprünglich aus dem Jahr 2004, sowie den Spieleklassiker "Manitou" (Goldsieber 1997) der nun unter dem Namen Big Manitou erhältlich ist und bei dem nun 5 Spieler nicht nur Büffel jagen können, sondern auch Tipis erobert werden  müssen.


Big Manitou


Winning Moves
Hier gab es leider wenig Neues zu sehen. Als einziges fertiges Spiel fand man auch hier ein Sudoko. Das Spiel Terranova war nur als Prototyp spielbar, außerdem gab es einen weiteren Prototypen namens "Campus". Bei beiden Prototypen ist noch nicht ganz sicher, ob sie dann später auch den Weg ins Sortiment des Verlages finden werden.

Winsome Games
Wie schon traditionell konnte man sich im Vorfeld der Messe ein Set aus verschiedenen Eisenbahn sichern, welches in diesem Jahr in einer Auflage von 80 Stück produziert worden ist. Das Set beinhaltete das Spiel Robber Barons von Dieter Danziger, sowie die drei Age of Steam Erweiterungen: Österreich, Schweiz und Niederlande.

Robber Barons

AoS: Schweiz

AoS: Niederlande

AoS: Österreich


Ystari
Neben der Erweiterung zu Ys, die Spielmaterial für eine fünfte Person, sowie neue Aktionskarten enthält, gab es das Highlight der Messe Caylus von William Attia. Die Spieler übernehmen die Rolle von Baumeistern, deren Aufgabe es ist das Schloss für König Phillipe zu errichten. Dabei gilt es neben geschickter Rohstoffplanung auch Gebäude zu erbauen, die den Baumeistern spezielle Fähigkeiten geben, so dass dadurch weitere Rohstoffe genutzt wewrden können und damit wieder noch bessere Gebäude zu erbauen. Nach dem Erfolg von Ys im letzten Jahr schaffte es der Verlag sich noch einmal deutlich zu steigern. Caylus schaffte es berechtigterweise auf Platz 1 der Fairplay Wertung.


ZauberZwerg Spieleverlag
Volker Cullmann brachte uns ein Kartenstichspiel mit dem Namen ZwergeZocken. Die Spieler haben dabei eine gewisse Anzahl von Karten auf der Hand, die es herunter zu spielen geht. Zum einen in Form von Kartenstichen die Minuspunkte bringen, zum anderen im Sammeln von mehreren gleichen Zwergen. Hierbei hat jede Karte zwei unterschiedliche Farbwerte und da die Trumpffarbe sich auch mitten in einem Trumpfstich ändern kann, kann aus einer guten gelben 2 eine schlechte, weil hohe blaue 8 werden, so dass man unverhofft doch noch zu einem Stich kommt. Das Ganze hört sich zunächst sehr verwirrend an, ist es auch, hat man aber erst mal einige Runden hinter sich, kommt der Spielspass von alleine.



Zoch
Auch dieses Jahr brachte uns Zoch ein schönes Aktionsspiel aus Holz, "Dschamal" von Thomas Liesching. Es gilt zusammen mit einem oder zwei Mitspielern gleichzeitig in einen großen Sack befüllt mit geometrischen Figuren, die sich manchmal nur in einer Kleinigkeit unterscheiden eines der richtigen identischen Teile herauszutasten, welche sich bereits vor den beteiligten Akteuren auf dem Tisch befinden.


Z-Man Games
Auch der Verlag Z -Man Games kam direkt mit 2 Neuerscheinungen im Gepäck nach Essen. Die erste der beiden Neuheiten ist das Spiel "Castle Merchants" von Jerry Dziuba. "Castle Merchants" hat einen mittelalterlichen Hintergrund: Die Spieler sind Händler, die ihre Waren aus ihrem Warenhaus zu den verschiedenen Burgen transportieren. Dabei gilt: Wer zuerst zu einer Burg kommt, kriegt natürlich auch den besseren Gewinn. Aber auch das Umherfahren durch die Landschaft ist nicht einfach, da sich die Landschaft ständig verändert. Der erste Eindruck war sehr gut (wie sehr man sich da täuschen kann, seht ihr in unserer Rezi), auch wenn uns die angegebene Spieldauer von 30-60 Minuten doch sehr wenig vorkam. Aber die Regeln sind einfach und man kann schnell ins Spiel einsteigen. Das ist anders bei "Parthenon", dem zweiten Neuling des Verlags, der von Andrew Parks und Jason O. Hawkins entwickelt wurde. Wieder einmal geht es hierin zurück in die Antike, allerdings nicht auf das bereits stark fortgeschrittene Festland von Griechenland, sondern auf die Ägäischen Inseln, die noch an der Schwelle zur Hochkultur stehen. Jeder Spieler übernimmt deshalb eine dieser Inseln. In diesem Spiel ist es das Ziel, als erste seine Insel so auszubauen, dass man bei dieser Insel wirklich von einer Hochkultur im altgriechischen Sinne sprechen kann. Das Spiel geht über 3 "Jahre", die jeweils aus 4 Jahreszeiten bestehen. Mit Hilfe der verschiedenen Karten muss man Rohstoffe kaufen, Ereignisse auslösen, Personen anheuern usw.. Insgesamt macht das Spiel ebenfalls einen hochinteressanten Eindruck; beeindruckend sind aber auch die über 400 Karten, die dem Spiel beiliegen. Man darf gespannt sein!

Zugames
Entsprechend der Ankündigung erschien auch dieses Jahr im Rahmen der Essener Messe das zweite Spiel von Zugames: Dabei handelt es sich um "Siena". In diesem Spiel geht es darum, Mitglied des Rates von Siena zu werden. Dies funktioniert über den Erwerb von Karten, mit denen man Produkte erzeugen und verkaufen kann, außerdem werden durch die Karten auch Aktionen ausgelöst. Die anspruchsvolle graphische Gestaltung trägt einen großen Teil zur Atmosphäre des Spiels bei. Wir freuen uns schon auf einen ausführlichen Test, der allerdings auch seine Zeit in Anspruch nehmen wird!


Superfred und Troudi (18.10.05)


Alle (!) oben genannten Spiele, soweit erschienen, werden wir euch in den nächsten Wochen ausführlich vorstellen.